Die polymorphe Lichtdermatose (PLD) ist die häufigste Form der "Sonnenallergie". Sie ist jedoch keine "echte" Allergie. In der Fachliteratur wird geschätzt, daß bis zu 20% der Bevölkerung unter den Symptomen der PLD (mal stärker, mal schwächer) leiden. Die Symptome einer polymorphen Lichtdermatose können - wie der Name "polymorph" schon sagt - je nach Person sehr unterschiedlich sein. Dem einen machen mehr die langwelligen UVA-Strahlen (am häufigsten) zu schaffen, dem anderen die gefährlicheren kurzwelligen UVB-Strahlen. Bei ein und demselben Patienten sind die Symptome der PLD aber immer gleich. Die Betroffenen, meistens Frauen, entwickeln nach den ersten Sonnenstrahlen auf sonnenentwöhnten Körperstellen wie Dekolleté, Oberarmen und Schultern juckende, fleckige oder bläschenartige gerötete Hautausschläge. In der Regel treten die Beschwerden erst einige Stunden bis Tage nach den ersten ausgedehnten Sonnenbädern auf. Viele Betroffene kommen damit zurecht, nur 5% suchen einen Arzt auf. Mit zunehmender Gewöhnung der Haut an die intensive Sonnenstrahlung und Bräunung klingt der Ausschlag allmählich wieder ab, ohne einen bleibenden Hautschaden zu hinterlassen - im Gegensatz zum Sonnenbrand. Aber sobald im nächsten Jahr die ersten längeren Sonnenbäder genommen werden, erscheint der Ausschlag wieder unvermindert heftig.

Behandlung
 Die Behandlung der polymorphen Lichtdermatose besteht zunächst ganz einfach in der Meidung krankmachender Sonneneinstrahlung. Wer dies aber nicht will oder kann, sollte nur Lichtschutzmittel verwenden, die hochwirksame UV-A-Filter enthalten. Für den normalen Lichtschutz gegen Sonnenbrand reichen UV-B-Filter, bei Sonnenallergie sind normale Lichtschutzmittel jedoch nicht geeignet
 
Sinnvoll kann auch eine Lichttherapie sein, mit der die Haut auf intensive Sonneneinstrahlung, z. B. im Urlaub, vorbereitet wird. Dabei wird der Körper in steigender Dosierung entweder mit UVA- oder UVB-Licht bestrahlt, je nachdem welche Strahlenkomponente die Hauterkrankung hervorruft. Dies lässt sich durch einen Hauttest vorher klären. Mit der Lichttherapie sollte man 4 Wochen vor Urlaubsbeginn anfangen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte sie von einem Hautarzt durchgeführt werden.
 
Ein kleiner Sonnenschutz lässt sich auch von innen aufbauen. Nimmt man etwa vier bis fünf Wochen vor Urlaubsbeginn regelmäßig Beta-Carotin ein, stärkt man den Schutzmechanismus der Haut schon vor der ersten Selbstbräunung. Der Pflanzenfarbstoff lagert sich in die Haut ein, und Teile der UV-Strahlung werden so bereits in den oberen Hautschichten abgefangen. Beta-Carotin ist in dunkelgrünem und buntem Gemüse vorhanden, wie in Paprika oder Karotten. Die Aufnahme über die normale Nahrung reicht als Vorbereitung für den Sommerurlaub jedoch nicht aus. Ein Zusatzeffekt des Beta-Carotins: Es fängt die sogenannten freien Radikale in der Haut ab, die sich bei jedem Sonnenbad bilden und die Haut auf lange Sicht erheblich schädigen können. Die bei vielen Patienten beliebte Vorbeugung mit Kalcium hilft dagegen weder bei Sonnenallergie noch bei anderen Allergien.
 
 Tipps für den Urlaubsort

- Machen Sie es wie die Südländer und halten Sie während der Mittagsstunden Siesta in geschlossenen Räumen. Schatten ist zwar gut, aber besonders in der Nähe von Wasser haben Sie auch hier noch eine hohe UV-Belastung.

- Bekleidung, die den Körper bedeckt, hilft, insbesondere wenn es sich um spezielle UV-undurchlässige Stoffe handelt. Sie kann allerdings nur teilweise Schutz bieten. Auch ein breitkrempiger Hut ist empfehlenswert.

- Besorgen Sie sich Lichtschutzmittel mit hoher UV-A-Schutzwirkung; lagern Sie sie möglichst kühl. Lichtschutzmittel sind nicht unbegrenzt haltbar, deshalb keine Reste vom letzten Jahr verwenden. Um anderen Unverträglichkeiten vorzubeugen, sollten unparfümierte Produkte und für Erwachsene Produkte auf einer Gel-Grundlage bevorzugt werden.

- Lichtschutzmittel rechtzeitig auftragen, sie brauchen 30 Minuten bis sie ihre Wirksamkeit erreichen.

- Beim Baden brauchen Sie (und Ihre Kinder) unbedingt wasserfesten Lichtschutz.

- Beim Eincremen besonders auf den Nasenrücken achten und die Ohrmuscheln nicht vergessen; für behaarte Hautpartien sind Sonnenschutz-Sprays geeignet. 

 

Wenn die Hautausschläge trotzdem auftreten, ist eine juckreizstillende Salbe hilfreich.

Klinische Bilder

Quellverzeichnis beim Verfasser.