Vermehrter Haarausfall kann zahlreiche Ursachen haben. 

Es kann sich dabei um ein harmloses Phänomen handeln, das keiner Behandlung bedarf (z.B. kurzfristig gesteigerter Haarausfall im Herbst). Als Auslöser von akutem Haarausfall kommen jedoch auch Störungen in Betracht, die einer Behandlung bedürfen: Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, Blut- oder Eisenmangel, Durchblutungs- und Kreislaufstörungen, Gelbsucht und Zuckerkrankheit, Magen-Darm-Störungen und psychische Überlastung. Auch Schwangerschaft und Pille, Medikamente (Heparin, Zytostatika usw.) und chemische Schädigungen von außen können das Haarwachstum beeinflussen. Vor jedem Behandlungsversuch bei Haarausfall muß also die Ursache des Problems geklärt werden, um die richtige Behandlung zu finden. 

Wie geht der Hautarzt dabei vor? Am Anfang steht eine genaue Untersuchung der Kopfhaut. Zuerst muss die Menge der ausfallenden Haare gezählt werden. Der Verlust von 60 bis 100 Haaren täglich ist normal. Auch ein sogenanntes „Trichogramm" (Untersuchung der Haarwurzeln) liefert wichtige Informationen. Minutiöse hormonelle Untersuchungen des Blutes sind nur dann erforderlich, wenn diffuser Haarausfall mit Zeichen einer inneren Krankheit oder einer Vermännlichung kombiniert auftritt (tiefere Stimme, Haarwuchs auf der Oberlippe, Menstruationsstörungen). 

 

Die häufigste Ursache von gesteigertem, diffusem Haarausfall ist die sogenannte Alopecia androgenetica. Es ist der weibliche Typ des hormonellen, angeborenen Haarausfalls durch Einwirkung männlicher Hormone (Androgene) an der Haarwurzel. Nach der Pubertät kann dieses Problem jede Frau treffen. Zumeist bemerkt sie ein deutliches Ausdünnen der Haare über dem zentralen Teil des Kopfes. Glück im Unglück. Frauen entwickeln hierbei im Gegensatz zu Männern niemals eine komplette Glatze. Regelblutungen und Schwangerschaften verlaufen völlig normal, denn die hormonellen Veränderungen spielen sich ausschliesslich an den Haarwurzeln ab, nicht im ganzen Körper. Mit der Zeit schrumpfen die Haarwurzeln und produzieren nur noch ein dünnes Flaumhaar Sie sterben aber nie ganz ab. Viele Frauen zweifeln an der Erbkomponente des hormonellen Haarausfalls, weil sie die einzigen Frauen in der Familie mit dem Problem zu sein scheinen. Es gibt mehrere Erklärungen dafür: das Vererbungsmuster ist polygenetisch, d.h., dass mehrere Faktoren zusammentreffen müssen, um die Haare ausfallen zu lassen. Bei solchem Vererbungsmuster können durchaus mehrere Generationen übersprungen werden, die keine Beschwerden haben. Der typisch männliche, anlagebedingte Haarausfall ist ebenfalls durch Veränderungen der Haarwurzeln verursacht. Männliche Glatzenbildung hat definitiv nichts mit männlicher Potenz zu tun. Männer mit Glatze besitzen lediglich zahlreichere Bindungsstellen an den Haaren für die aktive Form des männlichen Geschlechtshormons die Gesamtmenge des Testosterons im Blut ist unverändert.

Trotz aller Werbeversprechen gibt es kein frei verkäufliches Mittel, das Haarausfall sicher stoppen und ausgefallene Haare zum Wachsen bringen würde. Haare können von aussen nicht ernährt werden. Mit „Nährlösungen" kann man bestenfalls die vorhandenen Haare verschönern und „fülliger" wirken lassen. Die wirklich wirksamen Stoffe (Hormone und Medikamente) dürfen frei verkäuflichen Haarwuchsmitteln nicht zugesetzt werden. Weder Eigenurin noch chinesische Haarstimulatoren, Silizium oder Rhodanid lassen Haare nachweislich nachwachsen oder auch nur länger leben. Auch Pentadecansäure kann, trotz gegenteiliger Behauptungen der Hersteller, den anlagebedingten Haarausfall nicht verhindern oder rückgängig machen.

Die Behandlungsmöglichkeiten des Haarausfalls sind vielfältig und richten sich nach der Ursache. Wenn eine innere Krankheit festgestellt wird, muss natürlich zuerst diese Ursache des Haarverlustes behandelt werden. Aggressive Dauerwellpräparate und Haarfärbemittel, heisses, langes Fönen, lange Sonnenbäder und straffe Frisuren sollten bei jeder Art von Haarverlust vermieden werden. Mit Ostrogenlösungen zum Auftragen auf die Kopfhaut oder innerlichen Hormonpillen werden bei Frauen mit diffusem Haarausfall die besten Resultate erzielt. Diese Kopfhautlösungen werden vom Hautarzt verordnet. Schilddrüsenkrankheiten müssen ebenso wie Zink- oder Eisenmangel bekämpft werden. Manchen Frauen hilft eine Ernährungsumstellung, das Einnehmen von Vitaminpräparaten, oder die Einnahme der Pille. Das Blutdruckmittel Minoxidil (als Regaine im Handel) ist in Deutschland zur Behandlung des Haarausfalls seit Okt. 2000 zugelassen. Manche (männlichen) Patienten besorgten es sich zuvor im Ausland, da es bei immerhin 30 % der Anwender den Haarausfall stoppt. Die Behandlung erfolgt immer auf eigenes Risiko des Patienten und immer unter ärztlicher Kontrolle. Sicherlich  für Männer wirksamer erscheint dem Autor die Einnahme von 1 mg. Finasterid tgl. (z.B. als Propecia im Handel. 

Haar-Flechten ist eine Alternative: dabei wird (v. a. bei der männlichen Glatzenbildung) ein Netz in das Resthaar eingeknüpft. In dieses Netz wird fremdes Menschenhaar geknüpft. Auch das direkte Einweben von fremden Haaren an die eigenen ist beliebt, harmlos, aber auch teuer. Letztlich bleibt die Frage des Pro und Contra einer Haartransplantation abzuwägen (5.000 bis 20.000 DM). Neueste Forschungsergebnisse lassen die Hoffnung keimen, daß in wenigen Jahren ganz neue Methoden der Haarbehandlung zur Verfügung stehen: mit Liposomen wird man vielleicht natürliches Farbpigment direkt an die Haarwurzel und in das Haar einbringen können; seit kurzem ist das Gen bekannt, welches die Melanin-Farbstoffproduktion der Haare steuert. Vielleicht gelingt es sogar, ein Wachstumsgen von aussen direkt in die Haarwurzeln zu transportieren. Haarausfall ist für viele Männer ein ernsthaftes Problem Haare sind äussert wichtig für die Persönlichkeit. Sie dienen als Erkennungsmerkmal und bestimmen das Bild, das wir uns von einem Menschenmachen.

In unserer Kultur, in der eine volle Haarpracht gleichbedeutend ist mit Vitalität und sexueller Attraktivität, führt zunehmender Haarausfall bei den betroffenen Männern häufig zu einem Verlust an Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit. Haarausfall ist etwas ganz normales Der Ausfall von Haaren ist an sich ein ganz natürlicher Vorgang. Er gehört zum normalen Regenerationsprozeß des menschlichen Haarwuchses. So durchläuft jedes Haar eine Wachstumsphase von durchschnittlich zwei bis sechs Jahren. Nach Abschluß der Wachstumsphase tritt das Haar in eine etwa dreiwöchige Übergangsphase ein. Was folgt, ist eine ca. dreimonatige Ruhephase, nach deren Abschluß das Haar ausfällt. Glücklicherweise erfolgt der Phasenwechsel nicht bei allen Haaren gleichzeitig, sonst müßten wir uns alle zwei bis sechs Jahre von neuem mit einer Glatze anfreunden. Statt dessen treten etwa 60 bis 100 Haare pro Tag in den Phasenwechsel ein und werden durch neue ersetzt. Ein Haarverlust von bis zu 100 Haaren pro Tag ist völlig normal. Von Haarausfall im eigentlichen Sinne spricht man erst. Wenn einem täglich mehr als 60 bis 100 Haare ausfallen. Stellen Sie fest, daß der Ausfall regelmäßig das normale Maß überschreitet, wenden Sie sich an Ihren Hautarzt. Der erblich bedingte Haarausfall bei Männern ist ein Prozeß, der in der Regel in vier Stadien erfolgt: Haarausfall: ein Erbe, auf das man gerne verzichtet. In neun von zehn Fällen ist vermehrter Haarausfall erblich bedingt. Wir Mediziner nennen dies „androgenetische Alopecie“. 
Haarausfall kann viele Gründe haben. Neben erblich bedingtem Haarausfall gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen für einen verstärkten Haarausfall. Deswegen empfiehlt sich vor jeder Behandlung eine gründliche Untersuchung durch den Arzt. 
Weitere Ursachen können z.B. sein: ·

- Fehlfunktion der Schilddrüse
- Körperlicher oder psychischer Streß- Zink
- oder Eisenmangel- Störung des Immunsystems
- Chronische Erkrankungen- Infektionen
- Umweltgifte (z.B. Schwermetalle)
- Operationen unter Vollnarkose
- Bestimmte Medikamente 

Haarausfall: Rechtzeitig erkannt, ist er besser gebannt. Besteht eine Veranlagung zu erblich bedingtem Haarausfall, z.B. wenn Großvater oder Vater darunter leiden, sollte frühzeitig mit der Therapie begonnen werden. Denn .es ist einfacher, den Haarausfall zu stoppen und Haare zu erhalten, als neue hinzuzugewinnen. Wenden Sie sich also bei den ersten Anzeichen von Haarausfall an Ihren Hautarzt. Er weiß, daß bei noch lebenden Haarwurzeln der Behandlungserfolg am größten ist, und wird die geeignete Behandlung einleiten. Therapie oder Toupet? Wenn Haarimitationen auch noch so täuschend echt aussehen mögen, wünscht sich jeder vom Haarausfall Betroffene, daß er davon niemals Gebrauch machen muß. Dieser Wunsch kann jetzt Realität werden. Die Entdeckung eines Enzyms, welches die Bildung von DHT in der Kopfhaut blockiert, eröffnet bei erblich bedingtem Haarausfall ganz neue Behandlungsmöglichkeiten. Denn eine hohe Konzentration von DHT in der Kopfhaut ist mitverantwortlich für den erblich bedingten Haarausfall. DHT läßt die Haare verkümmern, bis sie ganz ausfallen. Jetzt gibt es endlich eine wissenschaftlich belegte medikamentöse Therapie für Männer, die von innen wirkt. Wichtig: Jede seriöse Therapie braucht ihre Zeit, um zu wirken. Frühestens nach 3-6 Monaten kann man eine sichtbare Besserung feststellen. Also, haben Sie Geduld! 

Haarausfall, kreisrunder. Der sogenannte „kreisrunde Haarausfall" oder „Alopecia areata" ist eine Haarkrankheit, die mit kleinen kahlen Stellen am Kopf beginnt. Sie trifft Kinder etwas häufiger als Erwachsene, Mädchen genauso oft wie Jungen. Es ist unklar, warum an umschriebenen Stellen der Kopfhaut rasch sämtliche Haare ausfallen. Seelischer Streß und immunologische Vorgänge in der Haarwurzel spielen sicher eine Rolle. Auch der Verlauf der Erkrankung ist nicht vorhersehbar: die kahlen Stellen können sich vergrößern, gleichbleiben oder sich spontan wiederbehaaren. Die Behandlung der Alopecia areata ist schwierig und gehört in die Hände spezialiserter Hautärzte. Wenn konventionelle Mittel, die der pharmazeutische Markt bietet, nicht helfen, kann eine Behandlung mit Dicyclopropenone eingeleitet werden. Die Behandlung des kreisrunden Haarausfalls mit Diphenylcyclopropenone (DCP) wird inzwischen an den meisten Hautkliniken und in einzelnen dermatologischen Großpraxen in Deutschland als Therapieversuch ambulant angewendet. Sie stellt nach wissenschaftlichen Studien die wirksamste Therapieart, auch schwerster Formen der Alopecia areata dar. Wir wollen unseren Patienten diese Behandlungsform nicht vorenthalten und praktizieren daher diese Methode seit Anfang 1999 in Trier. Die Kosten für die Behandlung erhalten Sie auf Anfrage.

Injektionen von Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut (PRP) helfen beim kreisrunden Haarausfall (Alopezia Areata). Die Therapie der Alopezia Areata ist schwierig. In einer hochwissenschaftlichen Studie konnte ein neues Verfahren erfolgreich geprüft werden. Ziel der Prüfung war, eine Studie im Halbseitenversuch durchzuführen, bei der eine Hälfte der Kopfhaut entweder mit PRP, Triamcinolon-Säure (Kortison) oder einem Placebopräparat (z.B. nur Wasser) behandelt wurde. Die Behandlung wurde im Abstand von 4 Wochen dreimalig wiederholt. Im Nachhinein wurden die Probanden für ein Jahr beobachtet. Ergebnis dieser Studie war, dass die PRP-Behandlung das Nachwachsen der Haare steigert, sowie deutlich weniger Brennen und Juckreiz als die Kortison-Behandlung verursacht. Zudem wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Nachzulesen: „A randomized, double-blind, placebo- and active-controlled, half-head study to evaluate the effects of platelet-rich plasma on alopecia areata” - Br J Dermatol. 2013 Sep; 169(3):690-4. doi: 10.1111/bjd.12397

Frauen, die ihre Haare verlieren, leiden darunter erheblich stärker als Männer. Haarausfall bei Frauen kann zu erheblichen psychischen, familiären und sozialen Problemen führen. Allein Frauen zwischen 50 und 70 Jahren verlieren i.d.R. 20% ihres Haupthaares. Bei Männern sind oft genetisch Geheimratsecken oder eine Glatze (Mönchstonsur) schon in jungen Jahren vorprogrammiert.

Bei Frauen und Männern, die unter diesem Problem leiden, sollten zunächst eine genaue dermatologische Analyse erhalten. Konservative Therapien (bestimmte Tinkturen, Haar-Kapseln,  gezielte Tabletten) können auch mit der Mesotherapie kombiniert werden.

Haarausfall aller Art (außer schwere Formen der Alopecia areata) wird in den meisten Fällen gestoppt. Es hängt davon ab, wann mit der Mesotherapie begonnen wird. Wenn die Betroffene / der Betroffene zu lange gezögert hat, kann auch die Mesotherapie nicht mehr helfen. Innerhalb des ersten Jahres nach Beginn des Haarausfalls jedoch kann der Prozess gestoppt und die noch existenten Follikel stimuliert und regeneriert werden. Somit kommt es zu einem erneuten, oft anhaltenden Haarwachstum, verbunden mit einer verbesserten Haarqualität.
Die ästhetische Mesotherapie gegen Haarausfall ist oft die letzte Chance für unsere Patientinnen. Sie ist wegen ihrer sehr guten Ergebnisse sehr beliebt und ist die häufigste ästhetische Behandlung in der Mesotherapie. Sie wird in Kombination mit der Injektion mit Wachstumsfaktoren (PRP) frisch aus ihrem eigenen Blut durchgeführt. Die Gewinnung erfolgt in unserem eigenen Labor.

Die globalen Erfolgsraten in wissenschaftlichen Studien zeugen eine Patientenzufriedenheit von etwa 80%. Der Haarausfall-Stopp wurde nach vier Sitzungen in 90% erreicht (wir empfehlen für die Stabilisierung des Befundes 8 Sitzungen), neues Wachstum an den kahlen Stellen in 50-70% nach drei Monaten. Je jünger der Patient, dato besser das Ergebnis (Petit 1983-1992: 150 Fälle, van der Nieren 1992: 150 Fälle).