Was ist eine Kleienpilzflechte? Bei der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) handelt es sich um eine kaum ansteckende Pilzerkrankung der Haut. Sie ist nur minimal entzündlich. Sie äußert sich in kleinen, linsen-­ bis fünf-Centstück­ großen, schuppenden, gelblich bis bräunlich verfärb­ten Flecken, die vor allem am Hals und an Brust und Rücken auftauchen, aber auch an Stellen, an denen häufig Haut auf Haut liegt, wie zum Beispiel unter den Achseln oder in der Leistengegend. Die Flecken kom­men zustande, weil unter dem Einfluss des Pilzes die Hautpigmentbildung und ­Verteilung gestört ist: Auf gebräunter Haut erscheinen die befallenen Areale heller, auf nichtgebräunter Haut jedoch dunkler als die gesunde Haut. Daher kommt es bei dieser Krankheit zu einem Far­bumschlag der Flecken, der abhängig von der Jahres­zeit auftritt: Im Sommer erscheinen die Flecken heller und im Winter dunkler. Diese Eigenschaft der Erkran­kung findet sich zum Teil in ihrem medizinischen Namen wieder (versicolor = farbwechselnd). Außer der Fleckenbildung, einer leichten Schuppen­bildung und manchmal etwas Juckreiz, bestehen bei der Kleienpilzflechte keine weiteren Symptome. In warmen Klimazonen, beziehungsweise während der warmen Jahreszeit, tritt sie häufig auf, zumal warme und feuchte Luft das Pilzwachstum stark beschleunigt. Man weiß heute, dass dieser Pilz nur eine andere Wachs­tumsform des Hefepilzes Malassezia furfur ist, der auch für die seborrhoische Dermatitis mitverantwortlich ist. Daher wird auch die Kleienpilzflechte durch starke Schweiß-­ und Talgabsonderung begünstigt. Des Weiteren können mangelhafte Hygiene oder das Gegenteil – zu viel Wasser und Seifen, oder übermäßige Anwendung von Körpercremes dazu beitragen, dass die Erkrankung immer wieder ausbricht. Auch die häufige Verwendung kortisonhaltiger Salben oder Cremes begünstigt das Auftreten dieser speziellen Wachstums­form des Malassezia furfur, da sie nachhaltig die Immun­abwehr schwächen. Wenden Sie sich zur näheren Abklärung der möglichen Ursachen an unsere Praxis. Die Dauer eines erzielten Behandlungserfolgs ist im wesent­lichen von der Meidung der auslösenden Faktoren ab­hängig. In gewissem Umfang ist die Pityriasis versicolor ansteckend, jedoch nur für Personen, die eine noch nicht bekannte Zusammensetzung des Körperschweißes haben, der günstige Bedingungen für das Wachstum dieses Pilzes mit sich bringt. Dennoch gilt, dass Sie nur eigene Handtücher verwenden sollten, um eine Ansteckung prädisponierter Personen auf diesem Wege zu vermeiden. 


Generell gilt: Die Pityriasis versicolor ist harmlos, aber hartnäckig und bedarf einer konsequenten Behandlung! Voraussetzung für jede medikamentöse Behandlung der Pityriasis versicolor ist ein tägliches (!) Wechseln der dem Körper direkt anliegenden Wäsche und auch Nachtwäsche.

 

Bitte beachten Sie jedoch: Selbst wenn der Pilz erfolgreich behandelt wurde, dauert es noch ungefähr zwei bis drei Monate, bis sich die verfärbte Haut im Farb­ton wieder vollkommen angleichen kann.

 

Können diese Erkrankungen behandelt werden? Ja, beide Erkrankungen sind behandelbar. Es gibt mittlerweile zahlreiche Präparate, die dagegen eingesetzt werden. Herausgestellt hat sich jedoch, dass die beste Strategie für eine erfolgreiche Behandlung die Bekämpfung der zugrundeliegenden Pilzinfektion ist. 

 

Was tue ich, um nicht wieder infiziert zu werden? Textilien, die mit der befallenen Haut Kontakt haben, sollten Sie möglichst bei 95°C waschen (notfalls 60° oder mit Canesten Wäschespüler in der Maschine waschen), da sonst eine Reinfektion droht. 

 

Die infektionsbedingte Pigmentstörung benötigt nach der Behandlung einige Zeit zur Repigmentierung. Bitte die Haut nicht so oft, so lang, so heiß und möglichst ohne Seife waschen. Am Besten Sie nutzen beim Duschen auf den Stellen zusätzlich ein Antipilzshampoo (z.B. Batrafen, Ketokonazol, Sebiprox). Pflegecremes nutzen, Schwitzen vermeiden, wo es geht. Unbehandelt bleiben die bräunlichen und/oder weißlichen Hautveränderungen in wechselnder Ausprägung jahrelang bestehen. Die Infektion hinterlässt keine Narbe auf Ihrer Haut.

Bilder zu Pityriasis versicolor

Quellverzeichnis beim Verfasser.