Granuloma anulare
Was ist das Granuloma anulare?
Das Granuloma anulare ist eine harmlose, wenn auch hartnäckige Hauterkrankung, die im allgemeinen keine Beschwerden auslöst. Die Ursache ist unbekannt. Bisher gibt es wenig Hinweise für eine infektiöse (durch Krankheitserreger) oder toxische (durch Gifte) Entstehung des Granuloma anulare. Die Hautveränderungen wurden nach Verletzungen wie Insektenstichen, nach Medikamenteneinnahme, nach vermehrter Sonnenbestrahlung, oder nach Lichtbehandlungen (PUVA) beobachtet. Häufig tritt das Granuloma anulare bei Diabetes mellitus (“Zuckerkrankheit”) auf. Dann kann die Hautveränderung den ganzen Körper betreffen (in 20% der Fälle). Häufiger betroffen von der Erkrankung sind Kinder und Jugendliche.
Wie sieht das Granuloma anulare aus?
Am häufigsten tritt das Granuloma anulare an Hand- und Fußrücken und an den Fingern auf. Aber auch über den Gelenken, am Gesäß und im Gesicht können Herde vorkommen. Die Hauterscheinungen jucken nicht und beginnen mit kleinsten, flachen, scharf begrenzten und gering geröteten leicht spiegelnden Papeln (Knötchen).
Die schnell auswachsenden Herde können münzgroß werden, sinken jedoch im Zentrum wieder in das Hautniveau zurück, ohne eine Hauterscheinung zu hinterlassen. Die erhabenen Randwülste tasten sich hart. Die Entwicklung des Granuloma anulare kann manchmal über mehrere Jahre gehen. Bei 75% der Patienten heilen die Hauterscheinungen allerdings innerhalb der ersten 2 Jahre ab. Es existieren zwei Sonderformen, einmal eine generalisierte, d.h. eine sich auf den ganzen Körper ausbreitende Form (Granuloma anulare disseminatum), zum anderen eine Form, u.a. an Beinen und Armen, bei der sich eine weißliche Flüssigkeit entleeren kann (Granuloma anulare perforans).
Wie wird die Diagnose des Granuloma anulare gestellt?
Der Hautarzt wird häufig bei typischem klinischen Bild die Diagnose allein durch die gezielte Befragung des Patienten (Anamnese) und die gezeigten Hautveränderungen stellen können. Manchmal ist die Entnahme einer Hautprobe (Biopsie) zur Diagnosesicherung notwendig, welche in lokaler Betäubung durchgeführt wird. Bei ausgedehnten Formen des Granuloma anulare ist die Fokussuche (Ausschluß eines infektiösen Herdes) oder eines Diabetes mellitus sinnvoll.
Wie wird das Granuloma anulare behandelt?
Bei Kindern ist eine spontane Rückbildung abzuwarten, evtl. eine lokale Behandlung mit Vitamin E (z.B. Vitamin E- Creme) oder Abkleben mittels Folie (z. B. Varihesive extra dünn) oder lediglich ein Heftpflasterverband sinnvoll. Bei Erwachsenen ist ebenfalls eine Behandlung mit Vitamin E möglich. Bei Nichtansprechen kann eine kortisonhaltige Lösung unter die Hautveränderung gespritzt werden. Das wird mehrfach wiederholt bis die Stellen abgeheilt ist. Auch eine Behandlung mit kortisonhaltigen Salben unter Folie ist möglich. Eine wiederholte Vereisung (sog. Kryochirurgie) der einzelnen Herde ist häufig aber am einfachsten und ebenfalls hilfreich. Bei generalisiertem Hautbefall werden gute Erfolge mit einer Bestrahlungstherapie mit einem Lichtsensibilisator (PUVA-Therapie) erzielt, außerdem zeigen in ausgewählten Fällen Fumarsäurepräparate eine gute Wirksamkeit. Im Hinblick auf die vorhandene Spontanheilungsrate wird zwischen den einzelnen Therapiemöglichkeiten sorgfältig abgewägt, so daß eingreifendere Therapien in der Regel den Sonderformen vorbehalten bleiben.
Klinische Bilder zum Granuloma anulare
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