Die Narbe ist die Visitenkarte des Hautchirurgen. Deshalb bemühen wir uns um ästhetische Wundverschlüsse. Wo es sinnvoll ist, nähen wir intracutan, d.h. die Naht ist versenkt und muss nicht gezogen werden. 

 

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten überhaupt und nimmt weiter zu. Zu dieser Entwicklung trägt häufiges Sonnenbaden bei.

Es gibt viele verschiedene Arten von Hautkrebs. 
Der sogenannte „schwarze Hautkrebs" (malignes Melanom) ist die gefährlichste und bekannteste Art, aber nicht die häufigste. 
Die häufigste Krebsart an der Haut nennt sich „Basalzellkarzinom". 

 

Es handelt sich um rötliche, derbe Knötchen oder bizarre, nagelgroße, feste rotgelbe Schuppen an der Haut. Basalzellkarzinome senden praktisch nie Tochtergeschwülste in andere Organe des Körpers (Metastasen); der Kranke stirbt daher sehr selten daran. Allerdings können sich Basalizellkarzinome durch die Haut in tiefer gelegene Organe „hindurchfressen". Da Basalzellkarzinome oft im Gesicht entstehen, können sie unbehandelt zur Zerstörung von Nase, Ohren oder Augen führen. 

Eine frühzeitige operative Entfernung ist daher erforderlich, die in unserer Praxis i.d.R. ambulant durchgeführt wird. 

Dem früheren amerikanischen Präsident Ronald Reagan z.B. wurde nach jahrelangem Aufenthalt im sonnenreichen Kalifornien ein Basalzellkarzinom an der Nase entfernt. 

Photodynamische Therapie

Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) hat viele Gesichter. 

Fast immer macht er sich durch eines dieser fünf Signale bemerkbar:

- Das Pigmentmal ist deutlich schwärzer in Form und/oder Farbe unregelmäßig.
- Es verändert die Farbe, wird heller/dunkler.
- Nach jahrelangem Stillstand wächst es wieder.
- Manchmal brennt, juckt oder blutet es.

Erhöhtes Risiko besteht bei:

- hellem Hauttyp- Sonnenbränden vor allem im Kindesalter
- vielen (> 50) Leberflecken
- Krebsleiden in der eigener oder der Familienvorgeschichte
- angeborenen Muttermalen.

Die digitale Hautkrebsvorsoge ist ein sicherer Weg zur Früherkennung von Hautkrebs auf dem modernsten Stand der Medizin.

Der „schwarze Hautkrebs" (malignes Melanom) zählt zu den aggressivsten Krebsarten überhaupt. Er ist schon im Frühstadium als schwarzbrauner, unregelmäßiger Fleck an der Haut erkennbar. In seltenen Fällen entgeht er auch dem erfahrenen Hautarzt im Anfangsstadium, insbesondere wenn nicht moderne Hilfsmittel wie das Auflichtmikroskop oder besser noch die digitale Hautkrebsfrüherkennung genutzt wird. 

Melanome können aus Muttermalen entstehen, aber auch aus völlig normaler Haut. Es gibt verschiedene Typen: knotenförmige „noduläre" Melanome, flach wachsende „oberflächliche" Melanome, farblose „amelanotische" und Melanome an Fingern und Zehen („akrolentiginöse"). Daneben gibt es noch sehr selten sog. mukosale Melanome z.B. im Urogenital-Trakt, der Hirnhäute (meningeale Melanome) u.a. Die Überlebensprognose der letztgenannten ist besonders schlecht.

Melanome können an jeder Hautstelle, ja sogar im Auge entstehen. Bei Frauen finden sich Melanome eher an den Beinen, bei Männern eher am Rücken. Die Häufigkeit der Melanome („Inzidenz") nimmt zu und verdoppelt sich etwa alle 10 Jahre. Glücklicherweise werden sie immer öfter mit der digitalen Hautkrebsfrüherkennung im Frühstadium erkannt, so daß die Behandlungserfolge ebenfalls zunehmen (in einigen Fällen = 100%). Je dicker (also je älter) der Tumor bei der Entfernung ist, desto kürzer ist die statistische Überlebensdauer des Kranken. 

Verliebt? Verlobt? Verheiratet? Der Familienstand scheint nicht nur für das persönlichen Glück wichtig, sondern auch für das rechtzeitige Erkennen und die Prognose einer bösartigen Erkrankung. Verheiratete Hautkrebs-Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnose kleinere Tumoren und seltener Metastasen, was wichtig für die Lebenserwartung und -Qualität der Patienten ist.*

Aus diesem Grund ist die Früherkennung äußerst wichtig. Jeder schwarze Hautkrebs wird mit einem großzügigen Rand aus gesunder Haut herausgeschnitten. 

Weitere Informationen:
Die Überlebensprognose des malignen Melanoms wird wesentlich von der Tumordicke (in mm nach Breslow) bestimmt und vom Vorliegen eines Hautdefekts (Ulzeration in der Epidermis). Daher ist eine Früherkennung so wichtig! 
Eine hohe Zell-Teilungsrate (Mitoserate) wird ebenfalls prognostisch ungünstig bewertet. Patienten mit Tochtergeschwülsten (Fernmetastastasen) haben ein mediales Überleben von 6-9 Monaten, 25 % überleben ein Jahr, und nur etwa 15% überleben 3 Jahre. 
Klassische Chemotherapeutika wie Dacarbazin, Cisplatin und Fotemustin führen nicht zu einer signifikanten Verlängerung der Überlebenszeit. Die Fälle, die Dr. Steinmann erlebt hat, haben im Gegenteil die Lebensqualität der Betroffenen deutlich noch verschlechtert. 
Die Entdeckung von sog. Treibermutationen brachte einen therapeutischen Durchbruch in der Therapie des metastasierten Melanoms mit BRAF-Inhibitoren (Vemurafenib, Dabrafenib) und MEK-Inhibitoren (in Deutschland nicht zugelassen).

Tietze et al. Thieme onko 2015;36:150-156

*US-Erhebung von Sharon CE et al. JAMA Dermatol 2018: 154: 574580

Die aktinische Keratose ist eine durch chronische Lichtschädigung verursachte Veränderung der verhornten Oberhaut, die bösartig entarten und zu einem Plattenepithelkarzinom (s.u.) führen kann. Sie gilt heute als eine Krebsfrühform, nicht mehr als Krebsvorstufe. Sie tritt vor allem bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte an Stellen auf, die besonders häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt waren: Gesicht, Handrücken, Stirn, Glatze, Nase, Ohr. 

Am häufigsten betroffen sind Menschen hellen Hauttyps und solche, die sich viel unter freiem Himmel aufhalten, bevorzugt jenseits des 50. Lebensjahrs. Bei Männern sieht man diese Hautveränderungen etwas häufiger. 

Es gibt je nach Befallsart unterschiedliche Behandlungsmethoden. Sie können in örtlicher Betäubung sehr einfach gelasert werden. Diese Methode ist die schnellste und in unseren Augen effektivste. 

Aktinische Keratosen können mit Hyaluron/Diclofenac-Creme5-Fluoruracil-Creme oder einer immunmodulatorischen Creme (Imiquimod) behandelt werden. Letztere führen über Wochen zu stark sichtbaren Hautreizungen und Krusten und entfernen nicht sicher die Frühformen des weißen Hautkrebses. Daher nutzen wir kaum diese Methode.

Sollten sehr viele, über die lichtgeschädigte Haut verteilte aktinische Keratosen vorliegen, eignet sich die (laserassistierte) Photodynamische Therapie (LA-PDT). 

Bei der PDT wird vor der Behandlung eine spezielle Creme aufgetragen, die die Haut lichtempfindlicher macht. Anschließend wird eine gezielte Bestrahlung der geschädigten Haut mit einer Lichtquelle bestimmter Wellenlängen die lichtsensiblen Hautareale behandelt. Dadurch werden die bereits veränderten Areale (aktinische Keratosen) gezielt zerstört. Es bildet sich zunächst eine Rötung und eine Entzündungsreaktion, die im Verlauf abheilt. Sie erhalten im Anschluß zur Hautpflege eine Creme, die sie regelmäßig zweimal täglich anwenden. Bessere Ergebnisse erzielen wir, wenn wir die oberste Hautschicht (Stratum corneum) mit einem Laser vorbereiten, damit der Lichtsensibilisator besser in die Tiefe eindringt (LA-PDT).

Vorteil dieser Behandlung ist das großflächige Erfassen diffus erkrankter Haut. Bösartige Neubildungen, die gerade im Entstehen sind, werden gleich erfaßt, ehe sie sich ausbilden. 

Bei extrem ausgeprägten Fällen, wenn eine Feldkanzerisierung mit starken Verhornung vorliegt, wird eine intensive, großflächige Laser-Hauterneuerung, das Laser-Skinresurfacing mittels eines Scanners vorgenommen. Auch hier wäre die LA-PDT Methode der Wahl.

Plattenepithelkarzinom, zweithäufigste Krebsart. 
Ein bösartig, oft langsam wachsender Tumor, der anders als beim Basalzellkarzinom (eher) Tochtergeschwülste (Metastasen) setzt. Auch diese bösartigen Wucherungen der Hornzellen der Haut sind eindeutig auf Sonnenstrahlung zurückzuführen. Im Frühstadium erkennt der Arzt eine festhaftende, gelbliche Schuppung auf gerötetem Hautfleck. Spinalzellkarzinome entstehen oft aus typischen Sonnen- und Altersflecken der Haut. 

Die Behandlungsmöglichkeiten sind genauso vielfältig wie beim Basaliom: Herausschneiden in örtlicher Betäubung, Zerstörung durch Vereisen oder LasernKürettage (Abkratzen mit Spezialinstrumenten), Bestrahlungen. Eine sorgfältige chirurgische Entfernung ist oft die beste Therapie. Selbst bei sorgfältigstem Vorgehen kommt es in 5-10% aller Fälle zu einem Rezidiv (Rückfall) des Hautkrebses. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Nachbeobachtung durch den Hautarzt so wichtig. 

Unsere Praxis ist dem Tumornachsorge-Programm des Landes Rheinland-Pfalz angegliedert, so daß eine fachgerechte Nachkontrolle gewährleistet ist.

Und wie viele bösartige Hautumore entdecken wir in einem Jahr in unserer täglichen Praxis?                                  

Malignes Melanom (Schwarzer Hautkrebs)

 13 Fälle

Lentigo maligna (Frühform des schwarzen Hautkrebses)

 4 Fälle

Dysplastischer Nävuszellnävus (pot. Vorläuferstufe des schwarzen Hautkrebses)

 151 Fälle

Basalzellkarzinom (weißer  Hautkrebs)

 108 Fälle

Plattenepithelkarzinom (weißer Hautkrebs)

 30 Fälle

Carcinoma in situ eines Plattenepithelkarzinoms (Ausgeprägte Frühform des weißes Hautkrebses)

 8 Fälle

Aktinische Keratosen (pot. Vorläuferform des weißen Hautkrebses)

 2100 Fälle

Morbus Bowen (weißer Hautkrebs)

 7 Fälle

Sonstige bösartige Neubildungen 

5 Fälle

 

In der hellhäutigen Bevölkerung gilt der weiße Hautkrebs weltweit als häufigste maligne Entität mit steigenden Erkranksungsraten. Das Auftreten von weißem Hautkrebs liegt in Deutschland bei ca. 180.000 Neuerkrankungen jährlich, wobei Basalzellkarzinome mit einem Verhältnis von 4:1 deutlich häufiger auftreten. Laut Schätzungen wird sich die Rate hierzulande bis zum Jahr 2030 sogar verdoppeln, sodass in den vergangenen Jahren der Begriff der "Hautkrebsepidemie" aufkam.

Empfohlene Maßnahmen zur Primär- und Sekundärprävention von Hautkrebs

 

Primäre Prävention 
  • Vermeidung straker UV-Expositionen
  • Aufenthalt im Freien so kurz wie möglich halten
  • Meiden der Mittagssonne
  • Schatten aufsuchen
  • Aktivitäten im Freien in die Morgen- /Abendstunden verlegen
  • die Haut (v.a. im Frühjahr/Urlaub) langsam an die Sonne gewöhnen
  • Tragen geeigneter Kleidung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille)
  • Anwendung von Sonnenschutzmitteln
  • Aufklärungskampagnen
 
Sekundäre Prävention 
  • Hautkrebsvorsorge beim Dermatologen
  • routinemäßige Selbstuntersuchung der Haut
 

 

Leider erscheint bei diesem Mitschnitt die Sprache von Herrn Dr. Steinmann sehr verwaschen.