Sie wollen die nächste Pollensaison sorgenfrei erwarten? Dann ist die Hyposensibilisierung die einzige Möglichkeit, Ihre Allergie ursächlich zu behandeln.

Durch eine Hyposensibilisierung haben Sie die Chance, dass mit Ihrem Heuschnupfen u.a. dem Asthma bronchiale gründlich aufgeräumt werden kann.

Sie brauchen dazu Geduld. Doch es wird sich für Sie lohnen.

Das Wort „Hyposensibilisierung" bedeutet „weniger empfindlich machen".

Das Prinzip ist einfach. Es geht darum, dem Immunsystem seine fehlerhafte Reaktion wieder abzugewöhnen.

Der Allergiker erhält zu diesem Zweck „sein" Allergen bzw. „seine" Allergene in steigender Dosierung so lange verabreicht, bis er darauf nicht mehr oder nur noch wenig allergisch reagiert. Das Allergen, das in einer Lösung mit festgelegter Konzentration vorliegt, wird unter die Haut (subkutan) gespritzt. Die Spritze wird in unserer Arztpraxis gegeben. Zu Beginn der Behandlung muss der Allergiker in der Regel einmal wöchentlich zum Arzt gehen, um die Spritze zu erhalten, später können die Abstände auf etwa 4 Wochen ausgedehnt werden. Die Steigerung der Allergendosis und auch die Festlegung der Abstände erfolgt individuell verschieden. 

In manchen Fällen kann eine Hyposensibilisierung auch mit Tropfen oral ohne monatliche Arztbesuch durchgeführt werden. Welche der beiden Methoden für Sie geeigneter ist, wird Dr. Steinmann mit Ihnen besprechen. Grundsätzlich gilt: Was wir oral hyposensibilisieren können, führen wir auch so durch. Oral lassen sich gut z.B. die Gräser- und die Baumpollen hyposensibilisieren. Da sparen Sie Zeit und Kosten bei vergleichbarer Wirksamkeit.

Eine Alternative stellt die Kurzzeit-Hyposensibilisierung dar, bei der die Anzahl an Injektionen auf bis zu 4 Spritzen reduziert wird. Auch oral gibt es diese Variante.

Diese Behandlung muss 3 Jahre lang vor der Pollensaison erfolgen.

Nach umfangreichen Statistiken ist die Hyposensibilisierung bei den meisten Pollenallergikern erfolgreich. Sollte sie nicht ausreichend den gewünschten Effekt gebracht haben, so kann die Behandlungszeit auf 5 Jahre erweitert werden.

So wird die Hyposensibilisierungs-Behandlung durchgeführt:

1. Eine Hyposensibilisierung wird über einen längeren Zeitraum, in der Regel drei Jahre lang, durchgeführt. Bei Bedarf kann die Behandlung auf weitere zwei Jahre erweitert werden. Die Zeitabstände der Injektionen bzw. der Einnahme der Tropfen und die Arzttermine müssen konsequent eingehalten werden.

2. Ihre Allergene müssen zweifelsfrei und (möglichst) vollständig bekannt sein. Es gibt keine Hyposensibilisierung „auf Verdacht". Sie sollten, wenn Sie diese Behandlung beginnen, abgesehen von der Allergie, gesund sein. Falls sich Ihr Gesundheitszustand geändert hat oder Sie beispielsweise das Gefühl haben, es bahnt sich bei Ihnen eine Erkältung an, müssen Sie dies Ihrem Arzt vor der Injektion mitteilen. Auch die Tropfen zur Hyposensibilisierung dürfen dann nicht eingenommen werden. Bleiben Sie nach jeder Injektion immer noch eine halbe Stunde in der Praxis. Der Grund für diese Vorsichtsmaßnahme ist die Möglichkeit einer allergischen Allgemeinreaktion nach Injektion einer Allergenlösung.

Das passiert glücklicherweise nur sehr selten und ist durch eine schnelle ärztliche Behandlung beherrschbar. Wenn also während der Wartezeit ungewöhnliche Symptome (Jucken im Rachen, an der Hand, an den Fußsohlen, Niesreiz, Husten, Atemnot, Hautjucken, Hitzegefühl, Unwohlsein) auftreten, müssen Sie sich sogleich an Dr. Steinmann oder die Arzthelferin wenden. Seit meiner Niederlassung im Januar 1999  habe ich allerdings keine solche Reaktion bei meinen Patienten erlebt. Wappnen Sie sich mit genügend Geduld und fragen Sie sich nach etwa 2 Jahren Behandlung, ob Ihr Heuschnupfen schon gelindert wurde. In den meisten Fällen wird dies der Fall sein. Da jeder Mensch anders ist und anders reagiert, ist jedoch nicht bei jeder Allergie und Allergieform eine Hyposensibilisierung sinnvoll. Wie oben beschrieben, ist es auch möglich, daß eine Besserung der Symptome beispielsweise schon nach einer Sanierung der Wohnräume eintritt.

 

Von einer erfolgreichen Behandlung ist immer dann zu sprechen, wenn der Patient am Ende der Therapie keine Beschwerden mehr hat oder die Beschwerden deutlich gelindert werden konnten. Für den Patienten mit einer Pollenallergie bedeutet dies, dass er Frühling und Sommer ohne Heuschnupfen oder mit höchstens geringen Symptomen genießen kann und der Entstehung eines Asthmas vorgebeugt wurde. Der Hausstaubmilbenallergiker wird insbesondere in den Wintermonaten ohne wesentliche Beeinträchtigungen nachts gut schlafen können. Der Bienen- oder Wespengiftallergiker kann sich ohne Angst vor Stichen im Sommer im Freien aufhalten.

Allgemein gesehen ist die spezifische Immuntherapie in 70 bis 85 % aller Fälle erfolgreich zu bewerten. Natürlich hängt der Behandlungserfolg auch vom Alter der Patienten und der Ausprägung der Beschwerden zum Zeitpunkt des Therapiebeginns ab. Außerdem spielen die verwendeten Allergene eine Rolle. Mit einer Erfolgsquote von 95 % zeigt die spezifische Immuntherapie mit Bienen- oder Wespengift die besten Erfolge. Bei der Behandlung von Pollenallergien liegt die Erfolgsquote zwischen 80 und 90 %, bei Milbenallergien zwischen 70 und 80 %. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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